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Frühbehandlung

In den meisten Fällen wird mit der kieferorthopädischen Behandlung erst im Wechselgebiss begonnen. Es gibt allerdings vereinzelt ausgeprägte Zahnfehlstellungen und Gebissanomalien in der Frühphase der Gebissentwicklung, welche eine kieferorthopädische Behandlung zu einem viel früheren Zeitpunkt z.B. im Milchgebiss erfordern.

Indiziert sind Frühbehandlungen bei Patienten bei denen ohne Behandlung ein Fortschreiten der Zahn- und Gebissfehlstellung zu erwarten ist, welches eine Wachstumshemmung zur Folge haben kann und bei Fehlstellungen deren Behandlung zu einem späteren Zeitpunkt eindeutig erschwert bzw. unmöglich scheint.

Das Ziel ist in einer relativ kurzen Behandlungszeit die regelrechte Gebissentwicklung zu fördern, das zu erwartende Wachstum positiv zu beeinflussen und die Ausgangssituation für den weiteren Zahnwechsel zu verbessern. Ein Beispiel für eine Frühbehandlung ist eine meistens muskulär bedingte Vorlage oder Seitlage des Unterkiefers – auch lateraler oder anteriorer Kreuzbiss genannt. Hier ist es wichtig so früh wie möglich den richtigen Zusammenbiss herzustellen, um ein ungehindertes Wachstum des Oberkiefers zu erlauben. Die Behandlung wird meistens mit individuell hergestellten herausnehmbaren Zahnspangen durchgeführt (siehe dort). Erfahrungsgemäß ist die Mitarbeit der jungen Patienten sehr gut. Das therapeutische Ziel ist meistens innerhalb von 12-24 Monaten erreicht. Oftmals wird durch die Frühbehandlung eine spätere kieferorthopädische Behandlung verkürzt, vereinfacht oder sogar vermieden.